Secondhand-Kleidung kaufen und verkaufen – für viele war das früher mit Flohmärkten oder kleinen Anzeigen verbunden. Doch zwei visionäre Gründer aus Litauen haben diese Idee ins digitale Zeitalter katapultiert und damit eine der größten Plattformen für nachhaltigen Konsum geschaffen. Wie aus einem persönlichen Problem ein globaler Erfolg wurde und welche Vision hinter Vinted steckt, erfährst du in diesem Artikel
Wer sind die Vinted-Gründer?
Die Gründer von Vinted, Milda Mitkute und Justas Janauskas, haben mit ihrer Plattform eine Revolution im Secondhand-Markt ausgelöst. Doch wie kamen sie überhaupt zusammen, und wie entstand ihre Idee? Es begann 2008, als Milda ihren Kleiderschrank ausmisten wollte. Dabei stieß sie auf das Problem, dass es keinen einfachen Weg gab, ihre Kleidung nachhaltig weiterzugeben. In einem Gespräch mit Justas, der bereits technische Erfahrung hatte, entstand die Idee, eine Online-Plattform für den Verkauf von gebrauchter Kleidung zu entwickeln.
[Gruender_Steckbrief]
Milda Mitkute: Die Ideengeberin
Milda Mitkute studierte damals in Litauen und war auf der Suche nach einer Möglichkeit, ihren Kleiderschrank zu entrümpeln. Nachhaltigkeit und Minimalismus waren für sie schon damals wichtig. Sie erkannte schnell, dass es nicht nur ihr Problem war, sondern viele Menschen nach einer Plattform suchten, die Secondhand-Kleidung einfach und sicher handelbar machte. Mit ihrem Gespür für Trends und ihrer Zielstrebigkeit wurde sie zur kreativen Triebkraft hinter Vinted
Justas Janauskas: Der technische Visionär
Justas Janauskas war ein Freund von Milda und brachte die technischen Fähigkeiten mit, die für die Umsetzung der Idee nötig waren. Er baute die erste Version von Vinted in seiner Freizeit und war von Anfang an überzeugt, dass die Plattform großes Potenzial hat. Justas verstand, dass Benutzerfreundlichkeit und Community-Features der Schlüssel zum Erfolg sind, und setzte diese konsequent um. Seine Vision, die Plattform kontinuierlich weiterzuentwickeln, trieb Vinted an die Spitze des Marktes.
Vom kleinen Kleiderschrank-Chaos zur Milliardenplattform
Die Geschichte von Vinted begann 2008 unter dem Namen Miju Projects. Der Name „Miju“ setzte sich aus den Initialen der Gründer Milda und Justas zusammen. 2009 starteten sie In ihrer Heimat Litauen Kleiderkreisel als einfache Website, die es Nutzer ermöglichte, gebrauchte Kleidung zu verkaufen oder zu tauschen. Das Projekt wuchs langsam und mit einer kleinen, engagierten Community gewannen sie erste Aufmerksamkeit. Im gleichen Jahr wurde Kleiderkreisel in Deutschland gelauncht, und bald darauf folgte der Ableger Mamikreisel, der sich speziell an junge Mütter richtete, die Baby- und Kinderkleidung tauschen oder verkaufen wollten.
[VerwandteArtikel gruppe=1]Doch die Anfänge waren alles andere als einfach. Das Unternehmen musste sich mit begrenzten Ressourcen, wachsender Konkurrenz und technischen Herausforderungen auseinandersetzen. Vor allem die Skalierung auf internationale Märkte und die steigenden Anforderungen an die Plattform sorgten für Rückschläge. Erst als Investoren wie Accel Partners einstiegen, erhielt das Unternehmen die notwendigen Mittel, um sich auf die Expansion zu konzentrieren. Kleiderkreisel und Mamikreisel wurden schließlich unter der Marke Vinted zusammengeführt, die international besser vermarktbar war.
Die Vinted App: Vom Webbrowser zur mobilen Erfolgsgeschichte
Ursprünglich war Kleiderkreisel nur über einen Webbrowser zugänglich. Nutzer mussten sich am Computer einloggen, um Kleidung hochzuladen, mit anderen zu chatten oder Käufe abzuwickeln. Mit dem Aufkommen von Smartphones und der wachsenden Bedeutung mobiler Anwendungen erkannte das Team hinter Vinted früh, dass eine App entscheidend für die Zukunft der Plattform sein würde. So wurde 2010 die erste mobile App für Kleiderkreisel veröffentlicht, die später unter dem Namen Vinted weiterentwickelt wurde.
Funktionen und Nutzererlebnis
Die App vereinfachte die Nutzung der Plattform enorm. Nutzern konnten Kleidung direkt über ihr Smartphone fotografieren und innerhalb weniger Minuten hochladen. Funktionen wie die Chat-Funktion, die sicheren Bezahlmethoden und die Möglichkeit, Bewertungen zu hinterlassen, machten die App nicht nur benutzerfreundlich, sondern auch sicher. Besonders hervorzuheben ist die intuitive Bedienung: Von der Erstellung eines Angebots bis zum Verkauf verlief alles in wenigen Klicks. Dies führte dazu, dass die Nutzer immer häufiger mobil statt am Computer auf die Plattform zugriffen.
Die Rolle der App im Wachstum
Die mobile App ermöglichte es Vinted, eine jüngere, technologieaffine Zielgruppe anzusprechen. Der einfache Zugang und die flexible Nutzung machten Vinted besonders beliebt bei Millennials und der Generation Z, die schnell und unkompliziert Kleidung kaufen oder verkaufen wollten. Durch kontinuierliche Updates und neue Features – wie personalisierte Empfehlungen oder das Filtern nach nachhaltigen Produkten – blieb die App attraktiv und förderte das Wachstum der Plattform.
Mit der Einführung der mobilen App setzte Vinted einen wichtigen Meilenstein in seiner Erfolgsgeschichte. Sie machte den Handel mit Secondhand-Kleidung nicht nur bequemer, sondern trug entscheidend dazu bei, die Plattform zu einer globalen Marke zu machen. Heute ist die App das Herzstück von Vinted und zählt Millionen von Downloads weltweit.
Nachhaltigkeit als Vision: Warum Vinted den Nerv der Zeit trifft
Nachhaltigkeit ist heute eines der wichtigsten Themen, und die Vinted-Gründer haben diesen Trend früh erkannt. Ihre Plattform steht nicht nur für den Verkauf von gebrauchter Kleidung, sondern für eine Bewegung hin zu umweltbewusstem Konsum. Die Idee, Mode im Kreislauf zu halten, ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern trifft auch den Zeitgeist einer neuen Generation von Konsumenten.
Milda und Justas haben Vinted von Anfang an als Community-Plattform aufgebaut. Die Nutzer sollen sich nicht nur als Verkäufer oder Käufer sehen, sondern als Teil einer Bewegung. Mit niedrigeren Gebühren und einfachen Tools hat Vinted den Secondhand-Markt revolutioniert und eine treue Community geschaffen. Das Vertrauen in die Plattform zeigt, wie wichtig es ist, Werte wie Nachhaltigkeit und Nutzerfreundlichkeit in den Mittelpunkt eines Geschäftsmodells zu stellen.
Kritik an Vinted
Wie bei vielen großen Plattformen blieb auch Vinted nicht von Kritik verschont. Nutzer bemängelten in der Vergangenheit häufig hohe Verkaufsgebühren, intransparente Regelungen und den Umgang mit Konflikten zwischen Käufer und Verkäufe. Ein zentraler Kritikpunkt war die sogenannte „Käufer-Schutzgebühr“, die viele als undurchsichtig und teils überzogen empfanden. Zudem wurden immer wieder Probleme mit gefälschten Artikeln oder unseriösen Angeboten auf der Plattform angesprochen, die den Secondhand-Handel gefährden könnten.
Das Unternehmen hat auf diese Kritik reagiert, indem es Transparenz und Sicherheit in den Fokus rückte. Vinted führte klarere Regelungen zu Gebühren ein und verbesserte die Kommunikation rund um die Käufer-Schutzgebühr. Darüber hinaus wurden Mechanismen implementiert, um verdächtige Angebote schneller zu identifizieren und zu entfernen. Auch der Kundenservice wurde gestärkt, um schneller auf Anliegen der Community eingehen zu können.
So erkennst du die Betrugsmasche auf Vinted
Auch wenn die App sehr beliebt ist, bietet sie eine häufig genutze Plattform für Betrüger. Diese geben sich als vertrauenswürdige Käufer aus und locken mit schnellen Zahlungszusagen. Häufig fordern sie dazu auf, die Kommunikation außerhalb von Vinted – etwa per E-Mail oder WhatsApp – fortzusetzen.
- Beliebt ist der Trick mit einem gefälschten Zahlungslink, der aussieht wie von Vinted, aber auf eine betrügerische Seite führt.
- Verkäufer werden dort gebeten, persönliche Daten oder Kontoinformationen einzugeben – diese landen direkt bei den Betrüger.
- Auch vermeintliche Versandetiketten führen oft auf Fake-Seiten, die dem Original täuschend ähnlich sehen.
Wir haben mögliche Warnsignale für dich aufgelistet, wie du eine Betrugsmasche auf Vinted erkennst:
- Auffällig niedrige Preise: Wenn ein Produktpreis ungewöhnlich günstig erscheint – besonders im Vergleich zu ähnlichen Angeboten – kann das ein Hinweis auf Betrug sein. Auch krumme Preise mit auffälligen Nachkommastellen wirken oft verdächtig.
- Seltsame Nutzernamen: Konten mit kryptisch wirkenden Benutzernamen, die aus zufälligen Buchstaben- und Zahlenfolgen bestehen, sollten kritisch betrachtet werden – sie könnten automatisiert erstellt sein.
- Profilbilder mit Fragezeichen: Fehlt ein Profilbild komplett oder wirkt es unecht, generisch oder von einer anderen Quelle kopiert, kann das auf ein gefälschtes Konto hindeuten.
- Unstimmige Produktfotos: Bilder, die von anderen Inseraten kopiert oder gespiegelt wurden (z. B. erkennbar durch spiegelverkehrte Schriftzüge), sind ein typisches Anzeichen für Fake-Angebote. Oft wiederholen sich solche Bilder auch in mehreren Listings.
- Fehlende Bewertungen: Ein komplett leerer Bewertungsbereich kann darauf hindeuten, dass das Profil neu ist und möglicherweise nur zum Zwecke des Betrugs erstellt wurde.
- Zahlungsaufforderung über PayPal „Freunde & Familie“: Wird vorgeschlagen, Geld über diese Methode zu senden, solltest du ablehnen. Zwar fallen keine Gebühren an, aber es besteht auch kein Käuferschutz – dein Geld geht im Zweifel verloren.
Die Vinted-Betrugsmasche nutzt gezielt das Vertrauen in bekannte Abläufe, um an sensible Daten zu gelangen. Nutzer sollten bei Zahlungsaufforderungen außerhalb der App oder ungewöhnlichen Nachrichten besonders aufmerksam sein.
Lehren für Gründer: Was du von Vinted lernen kannst
Die Geschichte von Vinted bietet viele wertvolle Lektionen für Gründer. Erstens, es beginnt oft mit einem einfachen, aber relevanten Problem, das gelöst werden will – in diesem Fall die Weitergabe von Kleidung. Zweitens, Rückschläge gehören zum Weg dazu. Vinted hat gezeigt, dass Flexibilität und die Bereitschaft zur Veränderung entscheidend sind, um langfristig erfolgreich zu sein.
Auch die Bedeutung von Netzwerken und Investoren darf nicht unterschätzt werden. Milda und Justas konnten durch ihr Netzwerk wichtige Partner gewinnen, die sie auf ihrem Weg unterstützten. Schließlich ist es wichtig, eine klare Vision zu haben und diese konsequent umzusetzen. Die Vinted-Gründer haben bewiesen, dass Nachhaltigkeit nicht nur ein Wert, sondern auch ein Wettbewerbsvorteil sein kann.
Wenn du selbst ein Unternehmen gründen möchtest, ist Vinted ein Paradebeispiel dafür, wie aus einer kleinen Idee eine große Erfolgsgeschichte werden kann. Nimm dir die Zeit, deine Vision zu definieren, lerne aus Rückschlägen und verliere nie den Blick für die Bedürfnisse deiner Zielgruppe
Fazit: Eine Vision, die inspiriert und zum Erfolg führt
Die Vinted-Gründer zeigen eindrucksvoll, wie man mit einer klaren Vision und viel Ausdauer ein global erfolgreiches Unternehmen aufbauen kann. Ihre Geschichte lehrt uns, dass Herausforderungen immer Chancen bieten, wenn man bereit ist, kreativ zu denken und sich anzupassen. Auch Marketing, vor allem im Social-Media-Bereich, war ein Schlüssel zu ihrem Erfolg. Was kannst du von den Vinted-Gründern für deine Gründung lernen? Vielleicht liegt auch in deinem Alltag eine Idee, die du in ein erfolgreiches Unternehmen verwandeln kannst – warum also nicht jetzt starten?
Häufige Fragen (FAQ) zum Vinted-Gründer
Die Idee für Vinted entstand, als Milda Mitkute ihren Kleiderschrank ausmisten wollte und nach einer Möglichkeit suchte, ungenutzte Kleidung nachhaltig weiterzugeben. Zusammen mit Justas Janauskas, der die technische Umsetzung übernahm, entwickelte sie eine Plattform, die den Austausch und Verkauf von Kleidung ermöglichte. Was als kleines Projekt in Litauen begann, wurde schnell zu einer internationalen Plattform für nachhaltigen Konsum.
Vinted sieht sich regelmäßig mit Kritik konfrontiert, etwa wegen hoher Verkaufsgebühren, intransparenter Käufer-Schutzgebühren oder Problemen mit unseriösen Angeboten. Das Unternehmen reagierte darauf, indem es die Gebührenstruktur klarer kommunizierte, den Kundenservice ausbaute und Sicherheitsmaßnahmen verstärkte. Diese Schritte zeigen, dass Vinted aktiv auf Kritik eingeht, um die Plattform benutzerfreundlicher und sicherer zu gestalten.